Lustfischteiche, heute 3 Teiche Hohenfichte
Vor 400 Jahren wurde auf Weisung des damaligen sächsichen Kurfürsten Christian II ostwärts der Holzbrücke ein Areal von Teichen angelegt.
Heute gehören die Brückenwiese und die Teiche dem Landratsamt Mittelsachen und sind als Biotope ausgewiesen.
1608 begann man bei Metzdorf Teiche anzulegen. Das Areal wurde vor genau 400 Jahren, 1610 fertig. Auftraggeber war der sächsische Kurfürst Christiann II. Um die Teiche mit Wasser zu versorgen musste auch der Lohbach verlegt werden. Von der Talsohle der Lohwiese wurde der Bach in Fließrichtung links an den Hang hochgeleitet. Bis in Höhe der heutigen Bahnlinie Flöha-Olbernhau zieht sich das Gewässer auf das erforderliche Niveau hin. Zu und Ablauf der Teiche sind bis heute noch erhalten geblieben. Die Anlage der Lustfischteiche, wie sie auch genannt wurden, bestand aus einem größeren viereckigen, mit Steinmauern umbauten Teich und weiteren fünf kleineren Becken, die zur Fischzucht genutzt wurden. Fleischer aus Zschopau und Oederan mussten Rindsleber für die Mast liefern. Fisch aus dem Teich bereicherte die Schlossküche auf dem Schellenberg. Es gab auch einen Fischmeister namens Karl Fuchs, dessen Familie schon 200 Jahre ansässig gewesen sein soll.
In den großen Teich des Fischgartens wurde das Lustfischhaus hineingebaut. Es stand damals auf dicken, eichenen Pfählen und war ganz aus Holz. Vier Brücken, in jede Himmelsrichtung eine, führten hinüber zum Gebäude. Gondeln lagen bereit damit sich die Gäste lustvoll amüsieren konnten.
Heute ist von den Lustfischteichen nicht mehr viel zu sehen. Durch den Bau der Bahnlinie Flöha-Reitzenhain (1. April 1872 bis 1875) wurde das Gelände stark verändert. Auch der Umbau des Fischhauses 1902, 1927 und 1998 veränderte das Gesicht des Areals. Das Haus ist heute im privaten Familienbesitz.
Von den Teichen selbst sind noch drei in veränderter Lage vorhanden. Bis zur Bodenreform waren diese im Besitz der Hauschilds vom Rittergut. In den siebziger Jahren übernahm der Deutsche Angelverband Flöha die Teiche. Sie wurden zur Aufzucht von Forellen und Karpfen genutzt.
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