Anfänge der Besiedlung von Hohenfichte - Metzdorf

Wie viele Orte unseres schönen Erzgebirges hat sich auch Hohenfichte aus mehreren Siedlungskernen entwickelt, aus dem Ortsteil Metzdorf und dem Ortsteil Hohenfichte.

Die erste urkundliche Erwähnung von Metzdorf im Jahre 1378 ist aber sicherlich nicht das tatsächliche Jahr der ersten Besiedlung, sie wird schon vor 1378 stattgefunden haben.

Das Gebiet unseres Ortes lag ursprünglich in einem finsteren, weit ausgedehnten und fast undurchdringlichen Urwald. Der Landstrich und die Erhebungen, die heute Erzgebirge heißen, führten um die Zeitwende den Namen "Arkynia" der mit Eichenwald zu übersetzen ist.Um etwa 800 taucht die Bezeichnung "Fergunnawald"=Waldgebirge auf. Unsere Erzgebirgssümpfe, der flechtenbehangene Wildwald mit seinen mächtigen Fichten und Kiefern erinnern uns heute noch an den alten Fergunnawald. In jener Zeit gehörte das Erzgebirge und sein Vorland nicht zu den bevorzugten Siedlungsgebieten ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Die erste Besiedlung setzte wohl im Feudalismus ein. In der ersten Hälfte und um die Mitte des 12. Jahrhunderts bewegten sich größere und kleinere Kolonistenzüge aus dem Westen Deutschlands in unser Gebiet.

Die Grundherren warben Siedler aus Franken, der Oberpfalz, aus Hessen uns aus Thüringen an und machten sie hier seßhaft. Ein Fluß oder ein Bach wurden meist zur Lebensader der neuen Siedlungseinheit. So wird z.b. berichtet, wie ein Landmesser der Grundherren, der Lokator, mit einem Trupp angeworbener bäuerlicher Siedler aus Franken aufbrach, um Land zu verteilen und zu besiedeln. Die Besiedlung begann flußaufwärts. In nahezu allen Seitentälern der Zschopau und Flöha entstanden Rodungssiedlungen und Dörfer mit mehr oder weniger ausgeprägten Waldhufendörfern.

Durch die Landnahme wurde immer stärker der erzgebirgische Grenzwald zurückgedrängt, daß nur inselhaft inmitten von Agrarsiedlungen das "Gehege" oder "Oederaner Wald", die "Struht", die "Foldung", die "Mörbitz" oder der "Hornwald" erhalten blieben, um nur einige zu nennen. Im Gefolge des Baues der Schellenburg um 1206 entstand zuerst eine kleine Burgsiedlung. Aus der Hand der Reichsministerialen gelangte die ehemalige Herrschaft Schellenberg 1324 in die Hand der Wettiner. Der daraus entstandene Burgbezirk beherrschte um diese Zeit etwa 31 Ortschaften, in ihnen Leibeigene und Fronbauern. Die Reichsministerialen von Schellenberg (Grundherren, die dem Reich verpflichtet waren) erschlossen um diese Zeit auch im wesentlichen das gesamte Siedlungsgebiet um die Schellenburg, der heutigen Augustusburg.


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